Jubiläumskonzert 25 Jahre ad hoc-Chor, 2017

 Unser Jubiläumskonzert beeindruckte

Freitag, 30. Juni 2017

jubilaeumskonzert 3 20170711 1882887908Punkt acht Uhr galt es ernst: Mit klopfenden Herzen schritten wir Sängerinnen und Sänger von zwei Seiten her durch die proppenvolle reformierte Kirche auf die Bühne, vorbei an vielen erwartungsfrohen Bekannten, die uns kräftig beide Daumen drückten. Das hochkarätig besetzte Streicherquartett hatte bereits zum Intro von John Lennons Imagine angesetzt, und als alle von uns ihren Platz auf dem Podest gefunden hatten und im grellen Scheinwerferlicht standen, erschallte der Aufruf zu einer besseren Welt feierlich und überzeugend aus unseren einunddreissig Kehlen – ein toller Anfang!
Ja – imagine, stell dir vor: In ihrer Begrüssung bezog unsere Präsidentin Beatrix Krauer diesen Aufruf auch auf unseren Ad hoc-Chor Urdorf. Wer hätte vor 25 Jahren gedacht, dass der an den Schulaufführungen der Südamerikanischen Weihnachten gebildete Elternchor im Jahre 2017 immer noch bestehen würde! In ziemlich anderer Zusammensetzung zwar, aber immer noch voller Tatendrang und mit ungebrochener Begeisterung für abwechslungsreichen Chorgesang.
Diese Freude an Verschiedenartigem widerspiegelte sich denn auch in unserem Programm unter dem Motto „All you need is love!“. Dieses kann ja ziemlich grosszügig ausgelegt werden: Liebe zu Mitmenschen natürlich, aber auch zur Landwirtschaft, zum Sonnenlicht, zu Andersartigem, ja sogar zur Fitness, wobei ja in allen Liebesbereichen mitunter auch mal etwas schiefgehen kann...
jubilaeumskonzert 30 20170711 1432085918Schief ging an unserem Konzert in der Folge aber nur wenig – zu gewissenhaft hatten wir mit unserer Dirigentin Géraldine Marmier die einzelnen Werke einstudiert, zu konzentriert gingen wir vor unserem dankbaren, applaudierfreudigen Publikum ans Werk, zu sicher begleiteten uns die Streicher. Zwischendurch verhalf uns der ebenfalls sehr überzeugend auftretende dreizehnköpfige Jazzchor der JAvoiceZZ mit seinen Hammerstimmen zu willkommenen Verschnaufpausen. 
Als es dann mit langsam trockenen Kehlen in die halbstündige Pause ging, durften wir vom verzückten Publikum bereits viel Lob entgegennehmen. Wir spürten: Schon der erste Teil unseres Konzerts hatte viel Freude bereitet, was natürlich enorm motivierend war.

 

Überraschung im zweiten Teil

 

jubilaeumskonzert 40 20170711 1913915786Gleich zu Beginn des zweiten Teils folgte nun aber ein Paukenschlag, der unsere gegen 400 Gäste gleichermassen verblüffte und amüsierte. Unsere Sopranistin Esthi forderte uns nämlich aufgrund von (angeblichen?) Zuschauerwünschen auf, als Rückblick auf unsere bisherige Schaffensphase ein paar Repertoirelieder anzusingen. Zwar lehnten unsere Sängerinnen und Sänger gewisse gewagte Vorschläge in erheiternden Kurzdiskussionen entschieden ab, dafür sangen sie unter der vorerst eher widerwilligen Leitung des überrumpelten Tenors und Ersatzdirigenten Toni die andern Lieder mit viel Können und Inbrunst. Und ganz speziell: Die Leitung des ersten Überraschungsbeitrags, Meiteli wännd‘ tanze witt, übernahm unsere zufällig unter den Gästen anwesende erste Dirigentin, Susanne Eggimann, nach kurzem Schock mit gewohnter Souveränitat.

jubilaeumskonzert 67 20170711 1860334460Nach dieser Überraschungseinlage – das Publikum tobte! - nahm unsere Géraldine wieder das Zepter in die Hand und führte uns mit klarem, sicherem Dirigat dem Abschlussknüller entgegen, den wir, wie zwei andere Beatles-Lieder auch, zusammen mit den JAvoiceZZ sangen: All you need is love! jubilaeumskonzert 49 20170711 1821272293Weil darauf der Applaus kein Ende nehmen wollte, beglückten wir unsere Gäste nochmals mit unserem Eröffnungslied Imagine. Stell dir vor, nun gehörte unser Jubiläumskonzert, auf das wir uns über ein Jahr lang vorbereitet hatten, bereits der Vergangenheit an! Wir hatten während zweier Stunden unser Publikum mit einem Gesamtwerk beglücken dürfen. Natürlich stand das Musikalische im Mittelpunkt, doch gehörte auch vieles Andere zum gelungenen Gesamtpaket: die farblich wunderbar aufeinander abgestimmten Foulards der Frauen und Fliegen der Männer, die zahlreichen kleinen Einlagen, welche den Inhalt gewisser Lieder visualisierten, die passenden Projektionen an die Kirchenwand, die Beleuchtung, welche die Stimmung trefflich unterstützte, die von den Liedern ausging, die von der durstigen und hungrigen Gästeschar beinahe überrannte Festwirtschaft... kurz: Viele Mitglieder unseres Chors, aber auch zahlreiche „Zugewandte“ hatten ausgezeichnete Arbeit geleistet. Ihnen allen gebührt unser allerherzlichster Dank.

Text: Toni Blaser, Foto: Mathias Gasser