Konzert mit Jodelclub Echo vom Hasenberg, 2022

Begeisterndes Gemeinschaftskonzert mit dem Jodelclub Echo vom Hasenberg

Die heftig geforderte Zugabe und ein langer Schlussapplaus zeigten es deutlich: Die Sängerinnen und Sänger unseres Ad hoc-Chors Urdorf und des Jodelklubs Echo vom Hasenberg hatten sich so richtig in die Herzen der rund 200 Besucherinnen und Besucher gesungen.
Die beiden Chöre lernten sich vor vier Jahren am Freiamt-/Hasenberg-Sängertag in Rudolfstetten kennen.Nach den Liedervorträgen kam man damals in der Festwirtschaft zufälligerweise nebeneinander zu sitzen und erfreute sich gegenseitig so lange mit Gesängen, bis die Idee aufkam, man könne doch mal ein gemeinsames Konzert auf die Beine stellen. Bis es dann aber endlich dazu kam, musste zuerst noch die Covid-Pandemie mit den rigorosen Einschränkungen für Chöre überstanden werden.
Endlich aber standen wir nun am 18. November 2022 in der neuen reformierten Kirche Urdorf unter dem Motto "Schwiizer Lieder" gemeinsam vor einer erwartungsfrohen Zuhörerschaft. Abwechslungsweise und am Schluss auch gemeinsam zauberten die beiden Chöre, immer wieder von neuem angespornt durch kräftigen Applaus, hochstehende Gesangskunst auf die Bühne. Unser Ad hoc-Chor sang Lieder in allen vier Landessprachen, alle auswendig, selbst "Chara lingua dalla mamma", die inoffzielle Hymne der Engadiner und Münstertaler Rätoromanen mit ihren drei Strophen. Unsere Dirigentin Géraldine Marmier brachte dabei mit ihrem engagierten Dirigat viel Dynamik in die Lieder. So schwankte etwa die Stimmung im bekannten Guggisberglied gut hörbar zwischen leidenschaftlicher Hoffnung auf Liebesfreude und beklemmender Niedergeschlagenheit, als schliesslich für das enttäuschte Vreneli eine Welt zusammenbrach.
Sehr gut gefiel auch unsere Visualisierung gewisser Liederinhalte. So hielten ein paar Sänger Urdorfer Fähnchen in die Höhe, um zu zeigen, dass es im entsprechenden Lied auch hierzulande "Siloballe" gibt. In "Quel mazzolin di fiori" sanken Blumensträusse zu Boden, als die Liebe der Anbeterin nicht erwidert wurde, bei "Am Himmel stoht es Stärnli z'Nacht" begann tatsächlich ein Sternchen zu leuchten, und im Samba bernoise, in dem es um das Aufbrechen alter Rahmen geht, verdeutlichten die Sängerinnen und Sänger mit Bilderrahmen die Aussage des Liedes.
Auch der Jodelklub mit Schang Jud als musikalischem Leiter erzählte mit seinen Liedern so manche Geschichte, dies meist mit Themen aus dem Bergleralltag. Die schönen, vielstimmigen Grundklänge, überlagert von den glockenreinen Stimmen der drei Jodlerinnen, hatten stets Hühnerhauspotenzial. Inhaltlich ging es aber nicht nur um das heile Bergweltleben; auch Stücke besinnlicheren Inhalts, wie etwa "Abschied", hatten im abwechslungsreichen Programm, zu dem im Übrigen auch zwei Jutze gehörten, ihren Platz.
Als am Ende die beiden Chöre aus fünfzig Kehlen das Quodlibet "Uf de Bärge" und den Ohrwurm "Dini Seel echli la bambele" erschallen liessen, war dies das imposante Schlussfurioso eines überaus gelungenen Konzerts.

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Bericht: Toni Blaser

Fotos: Tamás Bondár

 

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